Die ältesten Gräber datieren in die 2. Hälfte des 5. Jhs., die jüngsten in das späte 7. Jh. Der Zeitraum für die Nutzung des Friedhofes schlägt so den Bogen von der Spätantike bis zu den karolingischen Anfängen der Kirche St. Peter im Ortskern von Rommerskirchen. In dieser Zeit wurde das Gräberfeld zugunsten eines christlichen Bestattungsplatzes aufgegeben.
Die Bestattungen erfolgten in unterschiedlichen Grabtypen: in einfachen Erdgräbern, in Baumsärgen, in normalen Holzsärgen sowie ab der 2. Hälfte des 6. Jhs. in hölzernen Kammern. Die größten Kammern erreichten Maße von 3,70 x 2,80 Metern. Die Bestatteten lagen in gestreckter Rückenlage mit seitlich am Körper liegenden Armen. Der Kopf zeigte immer in eine südwestliche bis südliche Richtung mit Blick nach Nordost bzw. Nord. Als überdimensionale Beigaben für Reiter fanden sich außerdem zehn Pferdebestattungen.
Zu den Fundstücken aus Frauengräbern gehören etwa eine Kette aus bunten Glasperlen, Amethysten und goldenen Anhängern sowie eine Goldscheibenfibel mit Filigrandrahtauflage und gefassten Steinen, die den Umhang einer Toten zusammenhielt. Eine Buntmetallscheibe mit Gewandresten auf der Rückseite zeigt auf der Vorderseite einen Kopf mit einer sinnentleerten Inschrift. Als Vorbild diente vermutlich eine antike Münze. Weitere wertvolle Trachtbestandteile der Frau und Waffen des Mannes waren Bügel-, Vogel- und Scheibenfibeln, Perlen, Goldmünzen, verzierte Gürtelschnallen, Schwert, Sax, Pfeilspitzen und Schild, Messer, Kämme aus Bein, Spinnwirteln, Glas- und Keramikgefäße.
Nördlich des Gräberfeldes wurden noch die südlichen Ausläufer eines merowingerzeitlichen Gehöftes erfasst, zu dem ein Weg durch das Gräberfeld führte. Die beiden ergrabenen Gebäude mit Größen von 14,5 x 7 Meter und 3 x 3 Meter können als Scheune bzw. Wohnhaus und als Speicherbau angesprochen werden. Auch die Überreste eines Umfassungszaunes des Gehöftes wurden lokalisiert.
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